Herbst
Kühlende Lüfte umtänzeln aufgehitzte Hände,
kommen an Fenster, an Wände.
Septemberduft lässt sich erraten,
Spätsommersonne kaum auf sich warten.
Wolkenfrei erscheint uns der Himmel,
Doch in Zeiten von Krisenfimmel
uns das Lungenfüllen erschwert
kaum Rest uns gewährt.
Herbst 2009
Ungarische Lüfte
Wenn Birkenbaumblätter im erwachenden Monat Mai
in ungarischen lauen Lüften so unglaublich rastlos rascheln,
gerate ich geschwind auf so allerlei
törichte Sachen, die mich zum Erwachen brachten.
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Mai 2011
Frühling
Wenn das blendende Sonnenlicht
auf einen Schlag den Zauber des Tages bricht,
das funkelnde Spiel des Frühlings unsere Augen sticht,
verspüren wir den zarten Hauch der grenzenlosen Freiheit.
Wenn die unaufhörlich scheinende Kälte des Winters weicht,
berührt uns ein Happen Glückseligkeit
ganz seicht…
Frühjahr 2013
Lenz
Wenn die ersten kräftigen Sonnenstrahlen unsere Haut berühren,
wir jene mollige Wärme am ganzen Körper verspüren,
fangen Tagträume an zu tanzen,
überwinden moosüberwachsene Schanzen,
gewiegt von friedlichen Klängen der Natur,
verschmelzen wir mit der zitternden Flur,
wachsen zu mutvollen Riesen empor
und
lassen unsere müden Seelen im Lenz spielen.
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Frühjahr 2013
Weichender Sommer
Die Bräune bleicht,
unser Sommer weicht.
Der zischende Wind
geschwind
uns zitternde Kälte bringt.
Pfiffe brausen,
Blätter rauschen,
fallen zu Boden,
gehen verloren.
Wärme in Häuser zieht,
Mensch in Wärme flieht.
Natur sich entkleidet,
Düsterkeit sich verbreitet.
Herbst 2013
Winteranbruch
Nach Wochen des Grauhimmels brennt an diesem Morgen der Horizont lichterloh, als ob die Götter der Natur vergeben hätten, dass sie den Sommer getötet und den Herbst wiederbelebt hat.
2015
Schlaf der Natur
Zeit verrinnt.
Einst voll Pracht strahlende Blüten verwelken,
neigen sich dem ewig scheinenden Abend zu.
Und über in Ohnmacht fallenden Nächten,
wie im Nu,
sitzen wir in sommerverlassenen,
künstlich erwärmten Zimmern
und schauen zu dem weinenden
Weltenwimmern.
Einsam eingesperrt in fremden Gemächern,
wir uns in unseren selbsterbauten Ruhelagern gemütlich einschläfern.
Bis uns der himmelhoch blühende Lenz
aus den in unseren Köpfen gefangen lebenden Visionen wälzt.
Herbst 2013
Zauberzeiten
Weiche Wolken weinen
harten Hagel
aus
heiterem Himmel
Sonderbare Sonnenstrahlen
lassen langsam
wachsen
aus dem Grund das grüne Gras
Wilde Winde
wandern über wellende Weizenfelder
streicheln schmeichelnd
mein ängstliches Angesicht.
September 2017